DIE WELT berichtet am 19. Juni 2017 von Kleidervorschriften im Hamburger Gymnasium Eppendorf. Zuvor hatte schon die “Gelehrtenschule” Johanneum eine ganz ähnliche Verhüllungsobsession an den sonnigen Tag gelegt. Was soll man dazu sagen? Das:

Kleidervorschriften. Für Mädchen natürlich. Für wen sonst. Die Sub-Botschaft? Mädchen haben sich anständig anzuziehen, sonst sind sie unanständig. Diese Entwicklung besorgt mich. Auf der einen Seite sollen Frauen und Mädchen sich ausziehen – Stichwort Burkini – auf der anderen Seite sollen sie sich anziehen. Ich fände es toll, wenn als Antwort auf die Kleidervorschriften in Zukunft die Jungs in zu kurzen Röcken, bauchfrei und tief dekolltiert in die Schule gingen. Diese Vorschriften beleidigen auch Jungs und Männer. Es impliziert, dass sie, wenn sie Haut sehen, nicht mehr Herren ihres Handelns sind. Schlampen hier, Tiere da sozusagen. Dabei kann es so einfach sein. Frauen und Mädchen sind zu respektieren, egal wieviel oder wie wenig sie anziehen. Punkt.

 

(Foto: Michael Pliwischkies)