Seweryna Szmaglewska schildert  in ihrem bewegenden Buch „Die Frauen von Birkenau“ den Alltag im KZ Auschwitz-Birkenau.  Simone Barrientos hat das Buch in Der Freitag besprochen.

»Auschwitz war den Gefangenen ja Alltag. Ein Alltag aus Mord, Dreck, Blut, Schreien, Schlamm, Kälte, Hitze, Hunger, Durst, wenig Schlaf, ständigem Verlieren von Freundinnen, unablässiger Erniedrigung und immer, jede Stunde jeden Tages, jeden Tag in jedem Jahr, Angst, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.

Das Vergessen zu hemmen, nun, 76 Jahre nach der Befreiung der letzten Überlebenden durch die Rote Armee, das ist das große Verdienst dieses Buches. Die Szenen, die sich der Leserin und dem Leser in die Gedanken brennen, die sich albtraumartig einnisten durch ihre sprachliche Dichte und die Großartigkeit des schriftstellerischen Talents von Seweryna Szmaglewska, hemmen vielleicht auch die heute wieder auftreibende Unmenschlichkeit. Je weiter entfernt die deutschen Verbrechen in der Geschichte liegen, umso intensiver muss ihre Erzählung werden. Es braucht Bilder des Grauens in Büchern, wie dieses eines ist.«

freitag.de, 28.01.2021, online nachzulesen auf freitag.de