Der Bundestag debattiert die Gründung einer Kohl-Stiftung, in der der Nachlass von Helmut Kohl aufbereitet werden soll. Gar nicht so einfach, wenn die Alleinerbin nahezu alle Vorschläge ausbremst.
»Einzig die Linke-Abgeordnete Simone Barrientos sprach Klartext: „Diese Stiftung könnte es längst geben“, sagte sie. „Doch Maike Kohl-Richter, Allein-Erbin des Kohl-Vermögens, verstand sich nicht nur als private Erbin. Sie pochte auf eine herausgehobene Stellung in der Stiftung, und zwar mit Vetorecht. Selbst der angebotene Kuratoriumsplatz auf Lebenszeit genügte ihr nicht. Ein absurdes Theater.“
Sie kündigte trotz kritischer Distanz der Linken zu Kohl Zustimmung zur Stiftung an, ebenso wie die Grünen, deren Abgeordneter Erhard Grundl von einem höchst ambivalenten Vermächtnis sprach. Er erinnerte an den Skandal um Schwarzgeldkonten und anonyme Spender, über den Kohl 2000 den Ehrenvorsitz der CDU verlor und kritisierte eine Geisteshaltung, die „das eigene Handeln als höchsten Maßstab, höher als das Gesetz“ betrachte. Eine Denkweise, der möglicherweise auch Maike Kohl-Richter anhängt.“«
Berliner Zeitung, 05.05.2021, online auf Berliner Zeitung.