Kommentar von Simone Barrientos zu den Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linksfraktion zu „Gefährdung von Verlagen und Buchhandlungen durch Erhöhung des Portos für Büchersendungen“

„Ich freue mich, dass die Bundesregierung meiner Einschätzung folgt, dass die Büchersendung der Förderung der literarischen Vielfalt und dem Zugang zum Kulturgut Buch dient. Ein wichtiges Bekenntnis, dem jedoch erstmal wenig zu folgen scheint. Die Bundesregierung gibt vor, die weitere Entwicklung im Rahmen der veränderten Portopreise sehr genau zu beobachten. Was dieser Beobachtung folgen könnte, bleibt jedoch unklar. Zwar gibt die Bundesregierung an, Buchhandel und Verlagswesen durch gute Rahmenbedingungen zu unterstützen. Urheberrecht, Buchpreisbindung sowie der reduzierte Mehrwertsteuersatz sind jedoch Mechanismen, die bereits genutzt werden aber zusätzliche Belastungen, wie eine Portopreiserhöhung, nicht regulieren können.
Nach meiner Einschätzung gefährdet die massive Preiserhöhung insbesondere die Existenz innhaberinnengeführter Buchhandlungen und unabhängiger Verlage. Die Erhöhungen können sich aber doch nur größere Konzerne leisten, die in der Lage sind, Kosten umzulagern – oder gleich auf andere Formen der Auslieferung zurückgreifen können. Nehmen wir Amazon, der Konzern baut eine eigene Versandlogistik auf und bekommt gigantische Rabatte bei Paketsendungen. Kleinen Verlagen und Sortimentsbuchhandlungen fehlt es an dieser Verhandlungsmöglichkeit, sie müssen auf die Büchersendungen zurückgreifen.“ Simone Barrientos, Kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE

PDF (Vorabversion): Antworten auf die Kleine Anfrage Portoerhöhung bei Büchersendung