»Die reiche Kultur der Sinti und Roma Community ist ein unentbehrlicher Teil unserer europäischen Gesellschaft. Doch auch die Verfolgung und Diskriminierung von Sinti und Roma ist Bestandteil europäischer Geschichte. Es ist unsere Verantwortung, antiziganistische Stereotype und die jahrhundertelange Verfolgung von Sinti und Roma in Deutschland und Europa aufzuarbeiten. Wir müssen Sinti und Roma ihre Geschichte und Identität selber erzählen lassen und ihren kulturellen Reichtum fördern. Deshalb fordere ich die Bundesregierung auf, die deutsche EU-Ratspräsidentschaft zu nutzen, um kulturpolitische Weichen zu stellen, die Kultur und Kunst von europäischen Sinti und Roma stärkt und ihre Geschichten und Erinnerungen sichtbar macht.« Simone Barrientos
In einer Kleinen Anfrage (19/17606) versuchten Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE zu erfahren, ob die Bundesregierung die deutsche EU-Ratspräsidentschaft nutzen wird, um kulturpolitische Maßnahmen zu ergreifen, die zur Stärkung und der Sinti und Roma in der Europäischen Union beitragen werden.
Die Antworten der Bundesregierung offenbaren wenig Neues. Es wird auf die bestehende Finanzierung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sowie des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma verwiesen. Eine Weiterführung der Projektförderung des Europäischen Roma-Instituts für Kunst und Kultur (ERICA) sei »geplant«. Darüber hinaus werden Initiativen der Europäischen Kommission aufgezählt, die eher zufällig in die Zeit der EU-Ratspräsidentschaft zu fallen scheinen. Positiv ist zu bewerten, dass laut Bundesregierung gegenwärtig an einer Empfehlung der Kulturministerkonferenz zur Aufnahme der Geschichte von Sinti und Roma in Schulbücher und Curricula gearbeitet werde.