Um Frauen im Kultur- und Medienbereich zu fördern, benötigen wir ein Umdenken bei der Vergabe von Förderpreisen und Stipendien. Frauen sind im Kultur- und Medienbereich unterrepräsentiert. Zahlreiche Gründe hierfür sind bekannt, besonders relevant ist die Unvereinbarkeit von Kindern und Karriere: Bei Aufenthaltsstipendien gibt es selten Räume für Kinder, geschweige denn Kinderbetreuung. Frauen mit Kindern werden in ihrer Karriere zurück geworfen, weil sie während Schwangerschaft und Betreuungsphasen nur begrenzt weiterarbeiten können bzw. ganz pausieren. Förderpreise und Stipendien unterliegen oft einer Altersbeschränkung – orientiert an Lebensläufen von Männern, die sich Betreuung- und Carearbeit in unserer Gesellschaft leichter entziehen können.
Umso skandalöser, dass die Bundesregierung auf eine schriftliche Frage von mir bekannt gab, dass eine Fortsetzung des einzigen Frauenförderpreis für Künstlerinnen des Bundes nicht geplant ist. Auch auf Nachfrage nennen sie keinen Grund für das Aus.
Der Gabriele Münter Preis richtete sich ausschließlich an Künstlerinnen über 40. Die Vergabe des Preises lag bislang in der Verantwortung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ich fordere die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters auf, die Verantwortung für den Preis zu übernehmen und den Preis, unter Einbeziehung der Interessenvertretungen von Künstlerinnen, fortzusetzen.
Schriftliche Frage 4/313, nachzulesen in Drucksache 19/2083, S. 75 und schriftliche Frage 5/56, nachzulesen in Drucksache 19/2217, S. 45.