Ein angehender Lehrer wurde in Bayern aus dem staatlichen Schuldienst gedrängt. Als Grund wurde die Urheberschaft eines Songs aus dem Jahr 2006 genannt. Die Regierung von Oberbayern deutet einzelne Textpassagen als „aus verfassungs- und beamtenrechtlicher Sicht äußert fragwürdig“ und erwartete eine umfassende Distanzierung des Urhebers sowie Löschung dieses und vergleichbarer Songs.

»Das Vorgehen der Regierung von Oberbayern ist ein Skandal. In Zeiten, in denen eine rechtspopulistische Partei Schüler*innen und Eltern animiert, unliebsame Lehrer*innen zu denunzieren, erwarte ich von Schulbehörden und verantwortlichen Politiker*innen, dass Sie engagierte Lehrkräfte stärken. Es liegt auf der Hand, dass es sich hier um ein machttaktisches Manöver der Regierung handelt, um Wählerstimmen zurück zu gewinnen.« Simone Barrientos

Die kulturpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE betont darüber hinaus:

»Für mich ist nicht erkennbar, an welcher Stelle der Song „Ausbürgerungsantrag“ von Lea-Won alias Lion Häbler verfassungsfeindlich oder gefährdend ist. Darüber hinaus sprechen wir hier über ein künstlerisches Werk, das vor 13 Jahren entstanden ist. Lion Häbler tritt unter einem Pseudonym auf – in seinen Texten spricht er im lyrischen Ich. Umso absurder, dass erwartet wird, dass er sich heute von einzelnen Liedzeilen distanzieren solle, um seine Eignung als Lehrkraft unter Beweis zu stellen. Dies ist ein Eingriff in die Kunstfreiheit.«

Lyrics und Lied sind hier nachzulesen und zu hören: http://Lea-Won.bandcamp.com

Pressemitteilung als pdf: PM Kunstfreiheit in Bayern