Ich trauere um
Ferhat Unvar
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Said Nesar El Hashemi
Mercedes K.
Sedat Gürbüz
Kalojan Welkow
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
ermordet aus rassistischen Motiven in Hanau am 19.02.2020
Sowie um Gabriele R.

Anschließend erschoss der Täter sich selbst.

Viele weitere Menschen wurden verletzt, Familien und Leben sind zerstört.

#SayTheirNames

Ich habe an der Beisetzung von Mercedes K. in Offenbach teilgenommen. Dort habe ich mich Menschen gesprochen, die nach dem rassistischen Anschlag Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Liebsten haben.
Der Anschlag kam nicht aus dem Nichts. Die Orte waren kein Zufall. Die Debatte um „Clan-Kriminalität“ zum Beispiel, war von Beginn an rassistisch aufgeladen.
Rechtlich legitime Gewerbekontrollen von Shishabars werden durch brutale Razzien zu einer Inszenierung staatlicher und polizeilicher Willkür. Dabei sind eben diese Bars Orte für Menschen, die aus rassistischen Gründen an vielen anderen Orten deutlich gezeigt bekommen, dass sie nicht willkommen sind.
Der Angriff in Hanau war auch ein Angriff auf diese Schutzorte.
Das macht mich so wütend! Ich denke an all die Menschen, die rassistische Gewalt in Deutschland erleben und von der Gesellschaft und Politik allein gelassen werden. Ich will nicht mehr betroffen sein, von Trauer und Wut sprechen – sondern ich will, dass wir etwas gegen den Rassismus und den Hass konkret tun. Es liegt auch in der Verantwortung jeder/s Einzelnen von uns.
Ich unterstütze den Offenen Brief an Angela Merkel von der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen. Für eine vehemente gesellschaftliche Debatte über Rassismus und Rechtsextremismus. Und für mehr Sichtbarkeit und Repräsentation in Gremien für das Viertel der Bevölkerung in Deutschland mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrung.
In Trauer und Solidarität
Simone Barrientos