„In Bayern und bundesweit gelten Clubs und Musikfestivals als Superspreader, sie mussten früh schließen, eine Wiederaufnahme des Betriebs ist nicht absehbar. Nun die Existenz zu sichern, fällt vielen von ihnen schwer. Auch, weil ihnen oft die Anerkennung als Kulturstätte fehlt, die notwendig wäre, um etwa von den Corona-Nothilfen zu profitieren,“ erklärt Simone Barrientos, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. „Dabei stehen Clubs und Festivals nicht nur für rauschende Feste und durchtanzte Nächte, sondern auch für eine engagierte Kulturszene, für Vielfalt und Lebensqualität.
Clubs und Festivals brauchen deswegen besseren Schutz im Mietrecht und passgenaue Zuschüsse aus den Nothilfen des Bundes, damit sie die Krise überstehen. Das haben wir als Fraktion DIE LINKE bereits in unserem Antrag im Juni gefordert.
Als Mitglied des fraktionsgreifenden ‚Parlamentarischen Forums Clubkultur‘ engagiere ich mich dafür, diesen kulturellen Sektor nicht sich selbst zu überlassen. In einem an die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Monika Grütters, gerichteten Brief fordern wir nun, kleine und mittlere Musikfestivals als Teil der kulturellen Infrastruktur zu schützen. Diese finden häufig im ländlichen Raum statt und sichern die kulturelle Grundversorgung in vielen Kommunen. In Bayern betrifft das etwa den ‚Nachsommer‘ in Schweinfurt, das ‚Umsonst & Draußen‘-Festival in Würzburg oder das ‚TUNIX Open Air‘ in München – genauso wie zahlreiche andere Festivals.
Wir fordern, dass diese Festivals bei den Bundeshilfen des Programms ‚Neustart Kultur‘ mitbedacht werden. Aktuell sind Festivalformate wie Umsonst & Draußen Festivals, also Festivals ohne Eintritt, eintägige Festivals und Festivals, bei denen weniger als 900 Eintrittskarten täglich verkauft wurden, nicht antragsberechtigt. Das muss sich ändern.“