Die Initiative „Zero Covid“ fordert eine radikale Wende in der Corona-Politik. Simone Barrientos, unterfränkische Linken-Bundestagsabgeordnete, ist dabei – und erklärt warum.
»Was würde ein solidarischer Shutdown konkret bedeuten?
Barrientos: Die Pandemie trifft uns alle unterschiedlich. Die Situation für mich hier in Ochsenfurt, wo ich am Main spazieren gehen kann und keine Kinder betreuen muss, ist eine andere als für eine alleinerziehende Mutter. Die sitzt vielleicht in einer kleinen Wohnung irgendwo in der Großstadt und weiß nicht, wie sie die nächste Miete bezahlen soll. Diese Mutter muss zusätzlich ein Kind betreuen und beschulen, obwohl die technischen Geräte fehlen und die Schulsoftware nicht funktioniert. Gleichzeitig soll sie im Homeoffice arbeiten. Solidarisch bedeutet, dass eine solche Frau eben keine finanzielle Not leiden muss. Und dass sie möglicherweise vom Homeoffice und der Arbeit befreit ist, damit sie die Beschulung ihres Kindes sicherstellen kann. Dass technische Geräte zur Verfügung gestellt werden für Kinder, die keine haben. Dies lässt sich auf alle Gebiete ausweiten: materielle Unterstützung für die, die es brauchen.«
Main-Post, 27.01.2021, online (hinter der Paywall) auf mainpost.de