Gabriele Münter war eine deutsche Expressionistin und Mitbegründerin der Künstlergruppe „Der blaue Reiter“. Ein nach ihr benannter Preis richtet sich explizit an bildende Künstlerinnen über 40 Jahre. Ursprünglich wurde er alle drei Jahre ausgelobt – aktuell besteht jedoch die Sorge, dass er in Vergessenheit geraten könnte.

»Obwohl er mit der Zeit gestiegen ist, [lag] der Anteil an Werken von Künstlerinnen bis 2014 – dem letzten Untersuchungsjahr – nie höher als 35 Prozent.

Die neue Regierung soll’s entscheiden

Trotz dieser Zahlen scheint der Gabriele Münter-Preis keine hohe politische Priorität zu genießen. Denn es ist nicht die erste Verzögerung in der Geschichte des Preises: Bereits zwischen 2010 und 2017 wurde der Preis nicht verliehen. Kristina Schröder (CDU), Familienministerin von 2009 bis 2013, hatte keine neue Auslobung initiiert, erst ihre Nachfolgerin Manuela Schwesig (SPD) veranlasste am Ende ihrer Amtsperiode eine Wiederauflage.

2018 stellte die Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos (Die Linke) eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung, mit der sie auch wissen wollte, in wessen Verantwortung die Neukonzeption des Gabriele Münter Preises liege, und wann mit einem Ergebnis zu rechnen sei. Die Antwort lautete lediglich: „Die Überlegungen der Bundesregierung hierzu dauern an.“«

Der Tagesspiegel, 09.09.2021, online auf tagesspiegel.de