Seit Mitte März lebt die Veranstaltungsbranche ohne Aufträge und ohne Einkommen. Unmittelbar vor dem »Lockdown light« war die Interessenvertretung #AlarmstufeRot zu Gast in der Fraktion DIE LINKE. clara dokumentiert in Ausschnitten Nöte eines Wirtschaftszweigs, in dem 1,9 Millionen Menschen arbeiten. Clara, die Zeitschrift der Linksfraktion, berichtet.
»Simone Barrientos: Die positive Nachricht: Die Veranstaltungs- und Kreativwirtschaft hat sich in dieser Krise entschlossen organisiert. Agentinnen und Agenten schlossen sich erstmals zusammen, die #AlarmstufeRot brachte Zehntausende auf die Straßen. Meine Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche zeigten, wie sehr alle Bereiche miteinander verzahnt sind. Alle, die im Kultur- und Kreativbereich arbeiten, sollten sich auch in Zukunft miteinander solidarisieren und gemeinsam kämpfen. Denn die Pandemie zeigt, wie verletzlich die Branche ist. Das liegt auch daran, dass Kulturförderung es häufig nicht zulässt, dass Kreative Rücklagen bilden. Es liegt aber auch an der Haltung, dass Kultur – wie jüngst mit der Novemberverkündigung des Lockdowns – als bloße Unterhaltung abgetan wird. Und daran, dass dem Bund in Sachen Kulturförderung die Hände gebunden sind, die Kommunen an »freiwilliger« Kultur sparen dürfen. Kurzum: Kultur gehört ins Grundgesetz. Das muss in enger Kooperation mit Verbänden und Kulturschaffenden erreicht werden.«
Clara, 14.12.2020, online nachzulesen auf linksfraktion.de