Viele Künstler:innen und Publizist:innen sind in der Pandemie arbeitslos – und bekommen Probleme mit der Künstlersozialkasse. Karsten Krampitz berichtet.

»Fast 3000 Künstler und Publizisten mussten, erzwungen durch die KSK-Regularien, im vergangenen Jahr ohne Krankenversicherung auskommen. Bei 10 000 Betroffenen der Kultur- und Medienbranche wurden bis zum 30. November durch die Künstlersozialkasse Vollstreckungsverfahren wegen rückständiger Beiträge ausgelöst, so die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Simone Barrientos (Linkspartei), die sich nach den aktuellen Lebensumständen von in der KSK-Versicherten erkundigte. Die kulturpolitische Sprecherin der Linken sagt: »Die Zahlen zeigen, dass sich die Lage der Betroffenen seit Beginn der Coronakrise existenziell zuspitzt. Ich bin erschüttert, dass in einem der reichsten Länder der Welt so prekäre Verhältnisse zugelassen werden.« Die Kultur- und Kreativwirtschaft sei ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, vor allem aber elementar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Barrientos: »Kunst und Kultur sind demokratierelevant!« Die staatlichen Hilfen konnten nicht verhindern, dass Tausende Freiberufler und Selbstständige in ihrer beruflichen Existenz gefährdet sind und darüber hinaus inzwischen ohne Krankenversicherung dastehen.«

neues deutschland, 14.01.2021, online auf  neues-deutschland.de