Mit der Verabschiedung des Nachtragshaushalts im Deutschen Bundestag wurde auch der Weg frei gemacht für die sogenannte Kulturmilliarde: Die steht jetzt – als Teil des 100 Milliarden Euro umfassenden Konjunkturpakets – zur Stärkung der kulturellen Infrastruktur zur Verfügung. Das reicht jedoch nicht aus.
Dazu erklärt Simone Barrientos, Bundestagsabgeordnete der LINKEN für Würzburg: “Die beschlossene Hilfe ist ein notwendiger Schritt. Von dem Geld profitieren einerseits die Kultureinrichtungen. Das ist gut so. Alleine auf 4,2 Milliarden Euro beläuft sich laut Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft der coronabedingte Schaden im Veranstaltungssektor. Hier wird deutlich: Was erstmal nach viel klingt, ist es bei näherem Hinsehen nicht mehr. Denn eine ganze Branche mit knapp 1,3 Millionen Beschäftigten muss das Geld unter sich aufteilen – von der Oper bis zur lokalen Rundfunkstation, vom Club bis zum Kabarett. Fatal: Im Regen stehen gelassen wird wieder einmal, wer ohnehin am Rand der Armut arbeitet und lebt. Für die Soloselbständigen und Freischaffenden gilt weiterhin, dass keine finanzielle Sicherung der Lebenshaltungskosten vorgesehen ist. Daran ändert auch das Konjunkturpaket nichts, und das ist mehr als nur ein Wermutstropfen. In Bayern trifft das übrigens mehr als 150.000 Selbständige mit einem Jahresumsatz von weniger als 17.500 Euro oder geringfügig Beschäftigte. Wir fordern, die existenziell bedrohten Kunst- und Kulturschaffenden in dieser Krise zu unterstützen!”
Eine Übersicht der Hilfen für Kultur- und Kreativschaffende in Bayern stellt bayernkreativ zur Verfügung: https://bayern-kreativ.de/aktuelles/corona-erste-hilfe/